„NEW WORK“ in der Branche

18.03.2025

Interview mit Anke Püttmann, Head of People & Culture bei Klingele Paper & Packaging SE & Co. KG

Anke Püttmann

Im Rahmen unseres kontinuierlichen Austauschs mit Experten aus der Papier- und Verpackungsindustrie haben wir Anke Püttmann, Head of People & Culture bei Klingele Paper & Packaging SE & Co. KG, zu den aktuellen Herausforderungen und Trends im Bereich Personal- und Unternehmenskultur befragt. In diesem aufschlussreichen Interview gewährt Frau Püttmann spannende Einblicke in die strategischen Ansätze und zukunftsorientierten Maßnahmen des Unternehmens, die maßgeblich zur Weiterentwicklung und langfristigen Erfolgssicherung beitragen.

Wir danken Frau Püttmann herzlich für ihre Zeit und die interessanten Impulse.

„NEW WORK“ in der Branche

Spannende Projekte, viele Gespräch mit Kandidaten und nicht zuletzt das Symposium der Papieringenieure im Oktober in München haben uns dazu gebracht „NEW Work“ und „People & Culture“ aufzuarbeiten. Wir haben die führenden Personaler und Personalerinnen unserer Industrie um ein paar Worte gebeten und werden auch in den nächsten Monaten diese bedeutenden Veränderungen der Arbeitswelt in einem fortlaufenden Prozess weiter aufarbeiten.

Unser Gespräch mit Frau Anke Püttmann, Head of People & Culture der Klingele Paper & Packaging SE & Co. KG:

Was ist „New Work“ für Ihr Unternehmen?
Der Begriff „New Work“ beschreibt für uns mehr als flexible Arbeitsmodelle und Räumlichkeiten. Wir fassen damit die Weiterentwicklung der Arbeitswelt in den letzten Jahren zusammen und haben hier mehrere Schwerpunkte definiert.
Die Menschenzentriertheit schwingt bei allen Themen mit und hat somit eine tragende Rolle. Sie spiegelt sich in unseren Werten wider, genauso wie in Führungsinstrumenten oder der Arbeitsorganisation. Wir setzen auf Vertrauen und bieten unseren Mitarbeitenden die Freiheit, ihre Arbeitsorganisation nach ihren Bedürfnissen zu gestalten, sofern es die Anforderungen der Aufgabe ermöglichen. Neben der Möglichkeit flexibel an unterschiedlichen Orten zu arbeiten, versuchen wir die Arbeitsumgebung und -gegebenheiten so angenehm wie möglich zu gestalten. Das ist gerade im Produktionsbereich oft herausfordernd und nur bedingt möglich. Aber genauso wie in den verwaltenden Bereichen legen wir hier Wert darauf, die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden zu erfahren und gemeinsam nach tragfähigen Lösungen und Verbesserungen zu suchen.
Das Empowerment unserer Mitarbeitenden ist daher auch ein weiterer Schwerpunkt des „New Work“. Die aktive Mitgestaltung unserer Belegschaft ist ausdrücklich gewünscht. Denn gerade dann, wenn Mitarbeitende Sinn und Erfüllung in ihrer Tätigkeit finden, stärkt dies ihre Bindung ans Unternehmen und trägt gleichzeitig dazu bei, ungenutzte Potenziale zu heben. Eine transparente Kommunikation sowie die Befähigung der Mitarbeitenden spielen hierbei eine Schlüsselrolle.

Welche Maßnahmen haben Sie bereits umgesetzt, um „New Work“ zu realisieren?
Ein wichtiger Schritt war die Einführung des Open-Office-Konzepts in unserer Zentrale und einigen Produktionsstandorten, zusammen mit modernen Arbeitsplatzeinrichtungen und Besprechungsecken, die die Flexibilität und Zusammenarbeit fördern. Auch die Home-Office-Regelungen haben wir neu gestaltet und bieten unseren Mitarbeitenden viel Freiheit in der Arbeitsgestaltung. Zudem haben wir die Abteilung „People & Culture“ gegründet, die sich intensiv mit der Transformation der Unternehmenskultur beschäftigt. Dies umfasst unter anderem die Veränderungsprozesse zur Unternehmens- und Führungskultur, Maßnahmen im Retention Management sowie eine Überarbeitung des Qualifizierungsangebots. Ein weiterer bedeutender Meilenstein war die Einführung eines neuen Konzepts für Mitarbeitergespräche, das eine kontinuierliche und offene Kommunikation fördert. Das zu Grunde liegende Kompetenzmodell wurde dafür kooperativ in einer internationalen, hierarchie- und funktionsübergreifenden Projektgruppe erarbeitet.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie?
Die Transformation zu einer New Work-Kultur stellt uns vor einige Herausforderungen. Besonders die Anpassung der Unternehmenskultur und die Etablierung neuer Führungskompetenzen erfordern viel Feingefühl. Zudem müssen wir sicherstellen, dass der Wandel nicht zu einer Überforderung der Mitarbeitenden führt, weshalb eine behutsame Einführung und ein starkes Change Management erforderlich sind. Sehr wichtig ist es uns dabei, unsere Identität als traditionsreiches Familienunternehmen nicht aus dem Blick zu verlieren und neben den vielen Veränderungen gleichzeitig Gutes zu stärken. Ein weiterer Aspekt ist die begrenzte Ressourcenverfügbarkeit. Es ist entscheidend, mit einer intelligenten Strategie fokussiert zu bleiben und kontinuierlich den Drive zu bewahren.

Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie mit „New Work“?
Unser Ziel ist es, eine robuste Unternehmenskultur aufzubauen, die von einer ebenso starken Führungskultur unterstützt wird. Wir streben eine proaktive, gemeinschaftlich ausgerichtete Kultur an, in der sich jeder Mitarbeitende wohlfühlt, seine Ideen einbringen kann und wir gemeinsam für das Unternehmensergebnis arbeiten. Dies soll eine Grundlage für langfristigen Erfolg und nachhaltige Zusammenarbeit bilden – und nicht zuletzt auch Spaß machen.“